
Seit 2020 bearbeiten wir in Zusammenarbeit
mit dem Büro DöhlerAgrar, Untermerzbach in Nordbayern
verschiedene Projekte der Initiative boden:ständig (https://www.boden-staendig.eu/).
Mit dieser Initiative unterstützt die
bayerische Verwaltung für Ländliche Entwicklung seit 10
Jahren Landwirte und Kommunen darin, Bodenerosion zu
verhindern, Siedlungen vor Überflutungen zu schützen und
Wassermangel durch Trockenheitsperioden zu mildern.
Gemeinden und Landwirte engagieren sich vor Ort gemeinsam,
um nach Stark- und Dauerregen den Wasserabfluss in der
Flur zu mindern und mit Rückhaltungen zu bremsen.
Gleichzeitig wird mit den Maßnahmen die Qualität der
Gewässer, die Bodenfruchtbarkeit und das
Wasseraufnahmevermögen von Böden erhalten bzw. verbessert.
Kernelement bei der Umsetzung ist die Freiwilligkeit. Das
zentrale Motto lautet "Das Machbare jetzt tun!":
Bodenerosion nach Starkregen, Februar
2021.
In den Projekten ist die Bürogemeinschaft Schmidt
& Partner mit der Geländekartierung und den sich
ergebenden Planungsaufgaben betraut. Die
Landwirtschaftsexperten von DöhlerAgrar übernehmen
die landwirtschaftliche Beratung und die
Umsetzungsbegleitung von Baumaßnahmen.
Bestand
Vor Ort werden Fließbahnen des Wassers
wie Gräben (blaue Pfeile) und natürliche Fließwege von
Oberflächenabfluss (schmale rote Linien) erfasst. Anschlüsse
von potentiellen Erosionsflächen an das bestehende
Graben- und Fließgewässersystem werden markiert (breite
rote Linien). Erfahrungen der Beteiligten vor Ort fließen
mit ein: Wo entstehen bei Starkregen Ablaufbahnen, wo
treten verstärkt Überflutungen und Schäden auf?
Maßnahmen

Hieraus werden Maßnahmen abgeleitet und auf
Ortsterminen mit den Projektbeteiligten erörtert. Im
Beispiel sind dies Wegaufhöhungen als Trockendämme
(Damm braun, kurzzeitiger Rückstaubereich blau) und die Umgestaltung
der Gräben zu flachen Abflussmulden (blau
punktiert). Auch Vorschläge für Pufferstreifen und
Erosionsschutzstreifen können wirksame Maßnahmen
sein (grüne Linien). Schließlich kann auch eine Änderung
der Bewirtschaftungsrichtung auf Äckern abfluss- und
erosionsmindernd wirken (mittlerer Bereich der Karte).
In Abstimmung mit dem ALE und der Gemeinde wird eine
Auswahl konkreter Einzelmaßnahmen zur bevorzugten
Umsetzung ausgewählt. Diese werden mit den betroffenen
Landnutzern und Landbesitzern besprochen und
gegebenenfalls angepasst. Die Ausführungsplanung und
Vergabe erfolgt im Normalfall anschließend unter Regie der
Gemeinde, mit Förderung über die Programme der Ländlichen
Entwicklung.
Hinzu kommen Bewirtschaftungsmaßnahmen auf der Fläche,
die die Regen-Infiltration verbessern und Erosion
verhindern, wie etwa der Anbau von Zwischenfrüchten oder
Mulch- und Direktsaat. Geeignete Maßnahmen werden mit den
Landwirten vor Ort ausgewählt und erprobt.
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